03.08.2012      
VCD-Saarland · Rundbrief 1/2012

Die Bahn ist frei, wo bleibt die S-Bahn?

Am ersten Maiwochenende 2012 gab es endlich wieder Schienenverkehr auf der noch immer stillgelegten Bahnstrecke Homburg – Zweibrücken. Es war zwar noch immer nicht die S-Bahn, aber immerhin konnte man zwischen den Haltepunkten Schwarzenacker und Homburg-Beeden mit Draisinen fahren.

155 Jahre sind es her, dass diese Bahnstrecke eröffnet wurde. Dieses Jubiläum war Anlass für die Veranstaltung, mit der durch den Verein zur Förderung des Schienenverkehrs in und um Zweibrücken e.V. für die Wiedereröffnung geworben wurde. Viele Kommunal- und Landespolitiker aus der Region aus beiden Bundesländern waren gekommen und sprachen sich positiv für das Vorhaben aus.

Bevor die pedalgetriebenen Draisinen, die von der Glantalstrecke zur Verfügung gestellt wurden, fahren konnten, musste die Strecke von Bewuchs frei geschnitten werden. Die gesamte Trassen wurde danach von Fachleuten überprüft. Das Ergebnis: Soweit noch vorhanden, wäre die Strecke durchaus sofort nutzbar für den normalen Eisenbahnverkehr. Für die Inbetriebnahme müssen Weichen wieder eingebaut werden, moderne Signaltechnik installiert werden und natürlich die Elektrifizierung.

Die Zweibrücker fordern diese Strecke seit langem. Aber was haben die Saarländer davon? Antwort: Einmal bekäme der Bliesgau Zugang zu einer durchgehenden Bahnverbindung Richtung Kaiserslautern – Mannheim. Das gab es bei der alten Strecke nicht. Bedeutsam ist aber auch die andere Richtung: Touristen aus dem Rhein-Neckar-Raum kommen rasch und umweltschonend in das Biosphärenreservat Bliesgau, dem neuesten „Fahrtziel Natur“ der Deutschen Bahn. Der Haltepunkt Einöd ist bereits als „Tor zum Bliesgau“ einladend gestaltet worden. Ein gutes Netz von Radwegen und Buslinien ist für die Weiterfahrt vorhanden. Mehr unter www.zw-rail.de (GS)