Bahnreaktivierung: Saarland verzögerte wichtige Studie

Zweibrücken/Saarbrücken. Rechnet sich eine Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken als Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar? Vom Ergebnis einer Machbarkeitsstudie wollte das Saarland abhängig machen, ob es sich an den Kosten beteiligt. Schon im Januar 2011 hatte die damalige Saarbrücker Verkehrsministerin Simone Peter (Grüne) eine solche Studie angekündigt. Der Pfälzische Merkur hatte danach Peters Ministerium mehrfach nach dem Ergebnis gefragt - und zuletzt Mitte Mai die Auskunft erhalten, die Studie liege noch nicht vor.

Das Ergebnis der Studie kann auch noch gar nicht vorliegen. Der Grund ist einfach: Sie wurde von Peter nämlich auch gar nicht in Auftrag gegeben.

Nach dem Regierungswechsel an der Saar ist die Zuständigkeit für Verkehr vom Umwelt- ins Verkehrsministerium gewechselt. Dessen neuer Minister Heiko Maas (SPD) habe lediglich einen vom Saarland noch nicht unterzeichneten Auftragsentwurf vorgefunden, teilte sein Sprecher Thorsten Bischoff auf Merkur-Anfrage mit. Das rheinland-pfälzische Infrastrukturministerium habe den gemeinsamen Auftrag schon zuvor unterschrieben, Maas habe jetzt gegengezeichnet.

Die Studie solle "sehr detailliert" die wirtschaftliche Machbarkeit prüfen und werde wohl etwa zum Jahreswechsel vorliegen, schätzt Bischoff.

Die rheinland-pfälzische Grünen-Fraktion hatte am Donnerstag dem Saarland Verzögerungstaktik bei der S-Bahnverlängerung vorgeworfen. lf