20.07.2012      
Saarbrücker Zeitung

Radweg zwischen Nachbarn

900 000 Euro hat das Stück zwischen Bruchhof und Bruchmühlbach-Miesau gekostet

Gleich zwei Minister kamen zur Einweihung: Heiko Maas und aus Rheinland-Pfalz Roger Lewentz freuten sich gestern über einen 2150 Meter langen, grenzüberschreitenden Radweg.
Von SZ-Mitarbeiter Thorsten Wolf

Bruchhof. Nein, die Zukunft des Saarlandes als eigenständiges Bundesland wird sich wohl nicht am neuen Radweg zwischen Bruchhof und dem pfälzischen Bruchmühlbach-Miesau entscheiden. Aber noch enger zusammengerückt sei man nun schon, daran ließen der saarländischen Finanzminister Heiko Maas und Roger Lewentz, Minister für Infrastruktur auf rheinland-pfälzischer Seite, gestern bei der offiziellen Einweihung der rund 2150 Meter langen Strecke wissen. 900 000 Euro haben sich die Nachbarn den neuen Radweg kosten lassen, entsprechend der Streckenverteilung stammen 730 000 Euro aus der Landeskasse in Saarbrücken, 170 000 Euro gibt's aus Mainz.

Für diese nicht kleine Summe wurde immerhin ein Weg für Radfahrer und Fußgänger von zweieinhalb Meter Breite angelegt, der durch einen Trennstreifen von weiteren 1,75 Meter von der stark befahrenen L 119 zwischen Bruchhof und Vogelbach abgegrenzt ist. All dies brachte Heiko Maas in seinem Grußwort vor saarländischen und rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten, den Verwaltungsspitzen von Homburg und Bruchmühlbach-Miesau und einer schon fast unüberschaubaren Zahl weiterer Repräsentanten des öffentlichen Lebens zum Urteil: „Heute ist ein schöner Tag, nicht nur für die, die sich mit dem Thema Verkehr, sondern auch mit dem Thema Radfahren befassen.“ Denn, so Maas, es gelte zum einen, das Radwegenetz im Saarland touristisch weiter auszubauen, zum anderen müssten Lücken geschlossen werden. „Und heute wird eine solche Lücke geschlossen.“ Die 730 000 Euro, die sich das Saarland den grenzüberschreitenden Schulterschluss kosten lasse, seien „gut angelegtes Geld. Denn wir haben im Saarland noch etwas Nachholbedarf bei den Radwegen.“

Auch Roger Lewentz kam an der Formulierung „Das ist ein schöner Tag“ in seinem Grußwort nicht vorbei. So sei der neue Radweg sichtbares Zeichen dafür, dass es eigentlich in der Wahrnehmung keine Grenzen zwischen den Nachbarn geben würde. Zudem sei das saarländische Homburg für die pfälzische Seite der Region von großer Bedeutung. Auch Lewentz zeigte sich sicher, dass die knappe Million Euro für den etwas über zwei Kilometer langen Radweg bestens angelegt sei. „Es ist gut zu sehen, dass das Geld, das wir von den Landesparlamenten zur Verfügung gestellt bekommen, sinnvoll eingesetzt wird.“ Homburgs OB Karlheinz Schöner erinnerte bei aller Begeisterung im weiten Rund, aber auch an die lange Entstehungsgeschichte des neue Weges, immerhin zehn Jahr hätte es gedauert, bis nun ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen sei.