21.06.2012      
Saarbrücker Zeitung

Landsweiler ändert sein Aussehen

Anwesen Sauer weicht für neue Straße – Brücke für Vieh, zwei Bahn-Haltepunkte

Im Zuge des Saarbahnbaus geschehen in Landsweiler gravierende bauliche Veränderungen. So musste die frühere Tankstelle Sauer samt Wohnhaus in der Heusweiler Straße für eine neue Straße Platz machen.
Von SZ-Mitarbeiter Fred Kiefer

Landsweiler. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Ortsbild des Lebacher Stadtteils Landsweiler kaum verändert. Die letzten großen baulichen Eingriffe passierten beim Bau der Köllertalbahn in den Jahren zwischen 1909 und 1911 und in den 1960er Jahren, als die Hauptstraße, die heutige Bundesstraße 268, ausgebaut wurde. Nun aber, beim Weiterbau der Saarbahnstrecke von Heusweiler nach Lebach, sind Eingriffe in das Erscheinungsbild des 1700-Seelen-Dorfes unvermeidbar. So ließ die Stadt Lebach vor wenigen Tagen die frühere Tankstelle und Auto-Reparaturwerkstatt und ein direkt daneben stehendes Wohnhaus abreißen. Genau an dieser Stelle soll eine Zufahrtsstraße von der Bundesstraße zum vorgesehenen Parkplatz für den Saarbahn-Haltepunkt Landsweiler Süd und zu einem geplanten Neubaubereich abzweigen.

Die Straße wird in einem Wendehammer enden. Die Stadtbahn Saar wird ihrerseits vom Ende der Straße eine Fußgängerbrücke über den Osenbach zum Bahnsteig des Haltepunktes bauen. Nach Auskunft von Saarbahn-Planungsingenieur Daniel Bürtel läuft derzeit die Planung für das Gewerk. Fast fertig gestellt ist der Neubau der landwirtschaftlich genutzten Brücke 300 Meter weiter in Richtung Spitzeichtunnel, im Volksmund „Hasenbrücke“ genannt. Während der südliche Haltepunkt nur mit einem Bahnsteig angelegt wird, wird der nördliche im Bereich des früheren Bahnhofes als Ausweichpunkt für Züge zweigleisig und mit zwei Bahnsteigen errichtet. Jenseits des Bahnkörpers, zum bebauten Hang hin, war laut Bürtel eine „tangierende Bohrpfahlwand“ als Hangsicherung notwendig. Wegen dieser aufwendigen Absicherung stiegen die Kosten für den Haltepunkt auf eine Million Euro.

600 000 Euro Kosten
600 000 Euro kostet den Bauherrn die neue Eisenbahnüberführung, die ausgangs Landsweiler in Richtung Lebach auf Betreiben des in der Nähe angesiedelten Landwirtes Stefan Bauer errichtet wird. Dieser forderte die Brücke, um mit seinen Rindern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen auf sicherem Weg zu seinen Acker- und Wiesenflächen sowie seinen Silos jenseits der Bahnlinie zu gelangen. Nachdem in den letzten Wochen die Erdarbeiten durchgeführt und ein tragfähiger Untergrund angelegt wurden, begannen jetzt die eigentlichen Brückenarbeiten.

Jeweils fünf Meter
Das Bauwerk mit einem Durchlass in Breite und Höhe von jeweils fünf Metern soll laut Frank Collet vom gleichnamigen Heusweiler Bauunternehmen bis September dieses Jahres fertiggestellt sein.

Bildunterschrift
Am Ortsausgang von Landsweiler entsteht eine 600 000 Euro teuere Eisenbahnüberführung. Dort, wo bis vor wenigen Tagen in Landsweiler noch eine alte Tankstelle und ein Wohnhaus standen, wurde jetzt Platz für eine neue Straße gemacht. Fotos: Fred Kiefer
Am Saarbahn-Haltepunkt Landsweiler-Nord musste ein Steilhang mit einer aufwendigen Stützmauer gesichert werden.