08.06.2012      
Die Rheinpfalz - ausflugs-tipp
Biosphärenreservat in der Saarpfalz ist ein lohnendes Ziel - S-Bahn nach Zweibrücken würde Zugang deutlich erleichtern

Im Bliesgau bequem durch idyllische Landschaft radeln

Von Eckhard Buddruss

Wir schreiben Mai 2016. In der RHEINPFALZ erscheint eine Folge der Serie „Ausflüge mit dem Rhein-Neckar-Ticket” mit Tipps für die Anreise aus der Pfalz zum Glan-Blies-Radweg. Der ist dank der neuen S-Bahn-Haltepunkte Schwarzenacker und Einöd an der nun bis Zweibrücken verlängerten Rhein-Neckar-S-Bahn-Linie 1 deutlich besser erreichbar. Jeden Tag gibt es hierhin nun im Stundentakt durchgehende S-Bahn-Züge beispielsweise von Ludwigshafen, Neustadt und Kaiserslautern. Sehr gut von der Pfalz zu erreichen ist damit nicht nur der Glan-Blies-Radweg, sondern auch das Römermuseum in Schwarzenacker.

Dieses Szenario ist leider noch Zukunftsmusik. Heute ist der Zugang zu den landschaftlichen Reizen des Biosphärenreservats Bliesgau nicht ganz so günstig, aber die Mühe lohnt sich trotzdem.

Der Glan-Blies-Radweg verläuft zu großen Teilen auf früheren Bahntrassen ohne starke Steigungen und ist deshalb besonders angenehm zu fahren. Heute kann man ihn mit der S-Bahn erreichen, wenn man zum Homburger Hauptbahnhof fährt. Der kürzeste Weg von dort zum Glan-Blies-Radweg führt durch die Fußgängerzone (Eisenbahnstraße). Ausgeschildert ist ein längerer Verbindungsweg - überwiegend entlang einer Straße - vom Hauptbahnhof zum „Saarland-Radweg”, der auch zum Glan-Blies-Radweg führt.

Der günstiger gelegene Haltepunkt Einöd, heute schon als „Tor zur Biosphärenregion Bliesgau” deklariert, wird derzeit nur von den Zügen der Regionalbahn-Linie Pirmasens-Saarbrücken bedient. Sie fahren immerhin auch im Stundentakt und haben in Pirmasens Nord direkten Anschluss von Landau. Sehr günstig am Glan-Blies-Radweg liegt auch der Bahnhof Glan-Münchweiler an der Regionalbahn-Linie von Kaiserslautern nach Kusel. Wenn man seine Tour hier beginnt, fährt man zusätzlich ein reizvolles Stück durch das Glantal, braucht aber einige Zeit bis man im Bliesgau ankommt.

Die im Bliesgau weitgehend naturnah fließende Blies bietet Lebensraum für eine Reihe von seltenen Tierarten, darunter ist auch der farbenprächtige Eisvogel. Zu den überregional bedeutsamen Besonderheiten des Bliesgaus gehören die Orchideenwiesen in der Nähe von Gersheim. In einem 32 Hektar großen Gebiet wachsen hier rund 30 streng geschützte Orchideenarten.

Ein besonders attraktives Ziel am Glan-Blies-Radweg ist der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, der teils auf französischem, teils auf deutschem Gebiet liegt. Hier wird - unter anderem mit dem Hügelgrab einer keltischen Fürstin - archäologische Forschung zur keltischen und römischen Geschichte anschaulich gemacht.

Die Kombination eines besonders angenehmen Radwegs, der ohne nennenswerte Steigungen in einer idyllischen Landschaft verläuft, ist ein besonderer Trumpf des Bliesgaus. Daneben gibt es ein breites Spektrum von Wandermöglichkeiten unter anderem auf verschiedenen Varianten des Jakobswegs, die durch das Gebiet führen.

Für Übernachtungen im Biosphärenreservat bietet sich insbesondere das hübsche Barockstädtchen Blieskastel an. Dessen Bahnhaltepunkt Bliekastel-Lautzkirchen an der Regionalbahn-Linie Pirmasens-Saarbrücken ist allerdings ein ganzes Stück vom Ortskern entfernt. Deutlich kürzer von Homburg ist der Weg mit der Buslinie 501, die in diesem Jahr erstmals von Ende Mai bis Anfang Oktober auch an Sonn- und Feiertagen nahezu stündlich fährt (siehe „Zur Sache”). Fahrräder können in den Bussen allerdings nicht mitgenommen werden. Dagegen ist im Bereich der Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) die Fahrradmitnahme in Zügen an Werktagen ab 9 Uhr und an Sonn- und Feiertagen ganztägig kostenlos möglich. Wer beispielsweise ein Rhein-Neckar-Ticket hat, kann so mit einem Fahrrad in der S-Bahn bis Homburg oder in der Regionalbahn bis Glan-Münchweiler kostenlos fahren. wirtschaftswissen

Internet: www.biosphaere-bliesgau.eu