08.06.2012      
Die Rheinpfalz - Wirtschaftswissen

Was ist eigentlich eine S-Bahn?

Der Begriff S-Bahn tauchte erstmals im Jahr 1932 nach der Elektrifizierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen als Kurzbegriff für „Schnellbahnen" auf. Ein weißes S auf grünem Grund wurde zum Symbol- und Gütezeichen, dem allerdings die Berliner S-Bahn in den vergangenen Jahren keine Ehre gemacht hat.

Eine verbindliche Definition, was genau eine S-Bahn zur S-Bahn macht, existiert nicht. Zwischen den S-Bahnen in Deutschland gibt es neben Gemeinsamkeiten auch viele Unterschiede. Außer Berlin hat nur Hamburg eine S-Bahn mit komplett eigener Infrastruktur. In diesen beiden Netzen gibt es sogar ein vom übrigen Bahnnetz abweichendes Stromsystem.

Die S-Bahnen, die in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind, verfügen dagegen nur in Teilbereichen über eine eigene Infrastruktur und haben dasselbe Stromsystem wie das übrige Netz der Deutschen Bahn. Kern der S-Bahn-Netze sind in München, Frankfurt und Stuttgart Tunnelstrecken, die unter der Innenstadt hindurchführen. Auch mit diesen S-Bahn-Systemen lässt sich die S-Bahn Rhein-Neckar deswegen nur sehr begrenzt vergleichen. Sie ähnelt am ehesten den S-Bahnen von Hannover und Nürnberg.

Einen Rekord hält die S-Bahn Rhein-Neckar. Ihre Linie S 1 von Osterburken nach Homburg ist mit 202 Kilometern die längste S-Bahn-Linie Deutschlands. Mit einer Verlängerung nach Zweibrücken würden noch elf weitere Kilometer hinzukommen. (ebu)