30.05.2012       Pfälzischer Merkur
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Berlin gibt Geld für Kloster Wörschweiler

Von Merkur-Mitarbeiter Ralph Schäfer

Homburg/Bexbach. Ein warmer Regen für kulturelle Projekte in der Region kommt aus Berlin, viele Gespräche waren dafür nötig. Sie waren erfolgreich, wie der Bexbacher Bundestagsabgeordnete Alexander Funk (CDU), selbst Mitglied des Haushaltsausschusses, beim Besuch der Redaktion unserer Zeitung berichten konnte.

"Der Haushaltsausschuss hat für das laufende Jahr ein Kultur-Investitionsprogramm von 30 Millionen Euro beschlossen", sagte Funk. Nach vielen Gesprächen in Berlin, aber auch mit dem Landesdenkmalamt, die er diesbezüglich geführt hat, stehe jetzt fest, dass das Saarland im Allgemeinen und der Saarpfalz-Kreis im Besonderen von diesen Mitteln überdurchschnittlich profitiert. Der Löwenanteil geht nach Gräfinthal. 400 000 Euro für die Sanierung der Klosterkapelle stehen zur Verfügung. Seit einiger Zeit schon ist es der Wunsch der Benediktinermönche, die Kapelle des beliebten Marienwallfahrtsorts wieder öffnen zu können. Was bisher am baulichen Zustand scheitert. Die Kapelle gilt als einsturzgefährdet. "Das soll sich jetzt ändern. Der Plan des Architekten sieht rund 464 000 Euro für die Sanierung vor. 400 000 stehen jetzt zur Verfügung", so der Bundestagsabgeordnete, der nach eigenem Bekunden schon stolz darauf ist, dass es ihm gelungen ist, die Mittel locker zu machen. "Sehr viele Gespräche waren nötig, ich bin bis Hamburg gefahren und habe viel Zeit investiert. Umso schöner ist es dann natürlich, wenn's klappt."

Ein weiteres Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung, dessen Restaurierung schon seit Jahren läuft, ist die Klosterruine im Homburger Stadtteil Wörschweiler. 1131 wurde das Kloster von Benediktinern gegründet, schon 1171 bezogen die Zisterzienser die Abtei und begannen Ende des zwölften Jahrhunderts mit dem Neubau einer Kirche. Das einzige Zisterzienserkloster im Saarland wurde 1558 aufgelöst und ist seit dem Brand von 1614 nur noch eine Ruine. "In den vergangenen Jahren wurden dort umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Jetzt steht die Restaurierung der einsturzgefährdeten Westfassade der Klosterkirche mit den bemalten Innenputzen an", informierte Funk. Dafür stehen aus dem Topf des Kulturinvestitionsprogramms 55 000 Euro zur Verfügung. Die gleiche Summe wurde bereitgestellt für die Renovierung der Heilig-Kreuz-Kapelle in Blieskastel.

Zwei Schulen des Saarpfalz-Kreises kommen ebenfalls in den Genuss des Geldes aus Berlin: Die älteste höhere Schule der Kreisstadt Homburg, das als private Lateinschule gegründete heutige Saarpfalz-Gymnasium, erhält als Beitrag zur Dach-Sanierung 35 000 Euro. Und das Leibniz-Gymnasium in St. Ingbert ist das größte der Stadt und Unesco-Projektschule. Das Gebäude-Ensemble steht unter Denkmalschutz. Erst kürzlich wurde über die denkmalgeschützte Turnhalle der Schule, deren maroder Stahlbeton aus den Jahren 1927/1928 stammt, diskutiert. Für die Instandhaltung dieser Schule kommen laut Funk 100 000 Euro aus Berlin. Im vergangenen Jahr beschaffte Funk 80 000 Euro für die Alte Schmelz in St. Ingbert und 61 000 Euro für die Blieskasteler Schlosskirche.

Auf einen Blick
Vom Kultur-Investitionsprogramm des Bundestags-Haushaltsausschusses profitiert auch der Saarpfalz-Kreis, wie der Bexbacher CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Funk beim Besuch der Redaktion unserer Zeitung mitteilte: So gehen 400 000 Euro in die Sanierung der Gräfinthaler Klosterkapelle. Jeweils 55 000 Euro fließen in die Ruine des Klosters Wörschweiler und in die Erhaltung der Heilig-Kreuz-Kapelle in Blieskastel. 35 000 Euro erhält das Homburger Saarpfalz-Gymnasium und 100 000 Euro werden zur Instandsetzung des unter Denkmalschutz stehenden St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums verwendet. rs