23.04.2012       Saarbrücker Zeitung
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Einöd hat Verkehrshochdruck
Bei der Sitzung des Ortsrates in Einöd ist kein Beschluss gefasst worden

Da nur die SPD als Fraktion bei der Sondersitzung des Einöder Ortsrates anwesend war, konnte kein Beschluss gefasst werden. Das Problem liegt aber auf der Hand: Wie kann der Verkehr in der Ortsdurchfahrt gesenkt werden? Einen Entwurf gibt es schon.

Von SZ-Mitarbeiter Bernhard Reichhart

Einöd. Die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt war einziger Tagesordnungspunkt der öffentlichen Sondersitzung des Ortsrates Einöd. Im Mittelpunkt stand dabei die Vorstellung eines ersten Entwurfes einer Neugestaltung sowie die Diskussion des Ortsrates mit den Bürgern. Einen Beschluss fasste der Ortsrat am Ende nicht, da mit der SPD nur eine einzige Fraktion bei der Sondersitzung vertreten war.

Angesichts zahlreicher Klagen aus der Bevölkerung in den vergangenen Jahren über die zunehmende Verkehrsbelastung der Hauptstraße zeigte sich Ortsvorsteher Karl Schuberth (SPD) etwas enttäuscht über das geringe Interesse der Bevölkerung an der Sondersitzung. Seit Jahrzehnten stelle der „Mordsverkehr“ ein Problem für Einöd dar, so Schuberth. Jetzt liege ein erster Entwurf über eine Neugestaltung der Hauptstraße vor, das auf einem Konzept der Agenda-Gruppe aus dem Jahre 2002 beruhe. „Eine verkehrsberuhigte Zone wird es nicht geben, höchstens optische Änderungen“, stellte er mit Blick auf den von Ursula Bellaire von der Abteilung Tiefbau der Stadt Homburg erstellten Entwurf fest: „Das ist das Optimum von dem, was wir im Moment erreichen können“, so Schuberth.

„Wir wollen keine grüne Insel, sondern das Machbare“, zeigte sich auch Ulrich Fremgen (SPD) zufrieden mit dem vorgelegten Plan. Beigeordneter Rüdiger Schneidewind wies darauf hin, dass die Ortsdurchfahrt Einöd eine Landesstraße sei, deren Decke vom Landesbetrieb für Straßenbau komplett saniert werden soll. Ein genauer Termin stehe jedoch noch nicht fest. „Die vorgelegten Planungen der Stadt zur Verkehrsführung werden von übergeordneten Behörden genehmigt, wenn die Stadt bezahlt“, betonte Schneidewind. Diplom-Ingenieurin Ursula Bellaire erläuterte das Planungsergebnis. So soll im Einmündungsbereich zur B 423 die Rechtsabbiegerspur in Richtung Homburg verlängert werden, da viele Rechtsabbieger unzulässigerweise über den Gehweg fahren. Um eine ausreichende Fahrbahnbreite zu erreichen, müssen der Hang zur Straße abgetragen und eine Stützmauer errichtet werden. Zwischen Krummrechstraße und „Im Wieschen“ sei genug Breite vorhanden, im beidseitig Parkstreifen anzulegen. Wechselseitige Markierungen führten zu leichten Fahrbahnverschwenkungen, so Bellaire. Als sinnvoll bezeichnet Bellaire eine neue Bushaltestelle für Zugfahrer, die mit dem Bus weiterfahren wollen, im Einmündungsbereich Webenheimer Straße. Durch den Einbau einer Mittelinsel könnten die Leute sicher die Straße überqueren. Durch die getrennten Fahrspuren könne der nachfolgende Verkehr bei Bushalt nicht vorbeifahren und somit keine Fußgänger gefährden. Diskutiert wurde auch die Parksituation vor den Geschäften, da gerade dort die Straße am schmalsten ist. Er habe die Hoffnung, so Ortsvorsteher Karl Schuberth, dass irgendwann die Umgehung B 423 kommt und dadurch der Verkehr in Einöd reduziert werde. „Wir wollen keine grüne Insel, sondern das Machbare.“ Ulrich Fremgen

Bildunterschrift
Die viel befahrene Ortsdurchfahrt in Einöd soll neu gestaltet werden. Foto: Bernhard Reichhart