24.03.2012       Die Rheinpfalz - Frankenthaler Zeitung

Kommentar: Beneidenswert

Von Eckhard Buddruss

Die VRN-Jahreskarten haben trotz teils happiger Preiserhöhungen meist immer noch ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis.

Die VRN-Jahreskarten bieten Konditionen, die Kunden anderer Verkehrsverbünde vor Neid erblassen lassen. Das gilt speziell für den benachbarten Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Ein Grund dafür ist allerdings, dass es in Mannheim anders als in Frankfurt oder auch in München keine S-Bahn-Strecke unter der City gibt, die der S-Bahn im Vergleich zum Auto Riesenvorteile bei den Fahrzeiten verschafft. Deshalb sind in der Rhein-Neckar-Region viel attraktivere Preise nötig, um konkurrenzfähig zu sein.

Der VRN setzt dabei auf sehr preisgünstige Jahreskarten, die im kompletten VRN-Gebiet gelten. Die Anzahl der Besitzer solcher Karten ist inzwischen auf über 340.000 gestiegen. Das Maxx-Ticket für Schüler und Auszubildende macht dabei immer noch fast die Hälfte aus, auch wenn sein Anteil von Jahr zu Jahr sinkt. Dass es das Maxx-Ticket überhaupt gibt, ist ein kleines Wunder. Bei diesem Angebot war es besonders schwierig, eine für die Unternehmen tragbare Finanzierung zu finden. Derzeit wird manchmal vergessen, dass seine Einführung eine massive Preissenkung bedeutete. Wenn heute teilweise der hohe Zusatznutzen, den es über den eigentlichen Schulweg hinaus bietet, als Luxus kritisiert wird, wird übersehen, dass es das Maxx-Ticket inklusive Luxuszugabe zum Discountpreis gibt. In Landau, wo der Streit um die Kosten der Schülerbeförderung jüngst besonders hohe Wellen geschlagen hat, ist selbst eine Monatskarte innerhalb der Stadt Landau mit 39 Euro teurer als das Maxx-Ticket mit monatlich 36,10 Euro. Forderungen nach einem noch billigeren Maxx-Ticket sind deshalb völlig unrealistisch.