18.04.2012       Saarbrücker Zeitung

Limbach wird wichtiger
Bahnhaltepunkt wird ab Dezember 2014 doppelt so oft wie bisher angefahren

Ab Dezember 2014 will die Deutsche Bahn den Haltepunkt in Limbach nicht mehr nur stündlich, sondern gleich jede halbe Stunde anfahren. Dadurch profitieren natürlich auch die Altstadter Bürger.

Von SZ-Mitarbeiter Thorsten Wolf

Limbach. Viel Redezeit, viel Fach-Chinesisch, ein gerüttelt Maß an Verwirrung bei vielen Beteiligten – und am Ende doch eine überraschende Information: Der Bahnhaltepunkt Limbach wird ab Dezember 2014 nicht mehr, wie bisher, im Stundentakt angefahren, sondern im Halbstundentakt. Das war dann auch das wichtigste Ergebnis der gemeinsamen Sitzung der Ortsräte von Limbach und Altstadt am Montagabend.

Diesem Sprung einer großen Katze aus dem Sack vorangegangen war eine kurzgefasste Darstellung dessen, was die Limbacher und Altstadter wollen, und eine deutlich längere Ausführung von Vertretern des zuständigen saarländischen Umweltministeriums und der Verkehrsmanagement-Gesellschaft Saar zu dem, was tatsächlich möglich ist. Und in deren Dickicht aus Zahlen, Takten, Übergängen und Knotenpunkten verpasste so mancher Zuhörer zeitweise durchaus den Anschluss. Doch die Räte aus Limbach und Altstadt sowie einige Zuhörer aus der Bürgerschaft hielten tapfer stand, immerhin ging es um ein wichtiges und schon seit vielen Jahren diskutiertes Thema. Limbachs Ortsvorsteher Heinz Grub (SPD): „Wir sind seit Jahren darum bemüht, eine Verbesserung der Verkehrsverbindung von Limbach und Altstadt zu erreichen. Das ist natürlich alles sehr, sehr schwierig und vollzieht sich über lange Zeiträume.“ Die Arbeit sei dabei frustrierend gewesen. Einen Impuls hatte sich Grub erhofft, als Limbach vor einiger Zeit Namenspate eines Zuges geworden war. Doch auch dies fruchtete nicht. Das Limbacher und Altstadter Problem: Der Limbacher Bahnhaltepunkt wird bisher nur zur vollen Stunde angefahren, für viele Pendler bedeutet dies, dass sie wichtige Anschlüsse in den nächstgelegenen Bahnhöfen verpassen.

So weichen viele aufs Auto aus. Für Altstadts Ortsvorsteher Peter Voigt (SPD) ein Unding in Zeiten, in denen angesichts hoher Benzinpreise der Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs eine erhöhte Bedeutung zukommt. „Wir propagieren in Deutschland seit Jahren, die Autos von der Straße zu holen und auf den ÖPNV umzusatteln. Das setzt aber ein entsprechendes Umfeld voraus. Und das war noch nie so nötig wie heute. Nicht nur mit Blick auf die Benzinpreise, sondern auch aus Rücksicht auf die Umwelt.“ Wie dieses attraktivere Umfeld in Limbach aussehen müsste, das skizzierte Frederik Just (CDU), Ortsrat in Limbach und Leiter einer Arbeitsgruppe zum ÖPNV. Die Forderungen: Ein Halbstundentakt oder zumindest eine Taktveränderung der bestehenden Anbindung von der vollen Stunde auf die halbe und ein Ausbau der Park & Ride-Möglichkeiten am Haltepunkt. Just: „Wer Park & Ride will, der muss auch die Möglichkeiten dafür bieten.“ Gert Heil vom Umweltministerium und Adalbert Ott von der zuständigen Verkehrsmanagement-Gesellschaft Saar, beim Regionalverkehr tragen die Bundesländer die Verantwortung für die Planung, zeigten sich in ihrer Stellungnahme überaus rede- und auskunftsfreudig: Detailliert verdeutlichten die beiden Zuständigkeiten und Finanzierungsmöglichkeiten – um dann nach rund 40 Minuten ausführlichster Schilderungen besagte Katze aus dem Sack zu lassen: Mit einem zusätzlichen Angebot einer neuen, schnellen Regionalverbindung und dem Wegfall von Halten auf saarländischer Seite sei es ab Dezember 2014 möglich, Limbach im Halbstundentakt anzufahren.

Bildunterschrift
Gute Botschaft für Limbach und Altstadt, wenn auch mit Geduld verbunden: Ab Dezember 2014 soll es mehr Zughalte in Limbach geben, geplant ist ein Halbstunden-Takt. Foto: Thorsten Wolf