10.04.2012       Die Rheinpfalz

Bahnhaltepunkt Rosengarten: „Überwältigende Zustimmung”

Zum geplanten Bahnhaltepunkt am Rosengarten und dem Streitgespräch zwischen den beiden Stadtratsmitgliedern Norbert Pohlmann (Grüne Liste) und Wolfgang Ohler (SPD) erreichen uns weitere Briefe. Die erste Zuschrift bezieht sich auf eine Stellungnahme Pohlmanns, die wir am vergangenen Donnerstag veröffentlichten. Der Kommunalpolitiker reagierte darin auf einen in der RHEINPFALZ abgedruckten Leserbrief.

„Lieber Herr Pohlmann, da Sie mich (...) für jeden Leser erkenntlich angesprochen haben, möchte ich Ihnen auf dem gleichen Wege antworten.

Polemik kommt aus dem Griechischen und ist die Bezeichnung für einen unsachlichen Angriff.

Ich habe mir meinen Leserbrief mehrmals durchgelesen und konnte beim besten Willen keinen Anhaltspunkt für einen unsachlichen Angriff auf Ihre Person finden. Ich habe in Punkt 1 die unbeabsichtigt mitgehörte Einschätzung eines Restaurantgastes zitiert und betont, dass ich mich dieser Meinung anschließe.

2. Habe ich mich der Einschätzung des Herrn Ohler angeschlossen, dass „man mit Geld, das man nicht hat, keine Dinge kaufen soll, die man nicht braucht”, und ich habe anschließend auf die juristischen Folgen für einen Unternehmer bei gleicher Handlungsweise hingewiesen.

3. Habe ich nach der „Qualifikation der Experten der 300 Personenprognose” gefragt.

Abschließend habe ich Ihnen und „Gleichgesinnten” die Lektüre des Buches „1-2-3 schuldenfrei” empfohlen.

Das alles glaubte ich in klaren, allgemeinverständlichen Worten abgefaßt zu haben. Wie Sie dazu kommen, daraus abzuleiten, dass es irgendjemand auf Ihren Stadtratsposten abgesehen habe und Sie „ersetzen wolle”, bleibt uns allen unverständlich, und damit fällt der von Ihnen zitierte Ausdruck „Polemik” voll auf Sie zurück. Folgerichtig denke ich, dass ich meine Empfehlung zur Lektüre des vorgenannten Buches nicht mehr aufrechterhalten sollte.

Übrigens dürfte es interessieren, dass mich am Tag des Abdrucks meines Leserbriefs in der RHEINPFALZ bis zur Mittagszeit weit mehr als 50 Zweibrücker Leser angerufen haben, die sich ausnahmslos positiv über mein Schreiben geäußert haben. Alle, die mich nachmittags nicht mehr erreichten, möchte ich auf diesem Wege um Entschuldigung bitten, dass ich ab diesem Zeitpunkt zwei meiner Rufnummern abgeschaltet habe, um wenigstens ungestört zu Abend essen zu können.

Die überwältigende Zustimmung zeigt mir außerdem, dass es die Zweibrücker bis zur Halskrause satt haben, ständig neue Schulden aufgebürdet zu bekommen für Dinge, die bei sorgfältiger Abwägung niemand braucht.

Ich bin mit Gewissheit nicht gegen einen DB-Haltepunkt Rosengarten, meinetwegen auch noch einen am evangelischen Krankenhaus, mit Aufzug natürlich, aber nur, wenn wieder Geld in der städtischen Kasse ist.

Horst Lauer, Zweibrücken

„Planung vergessen”

Die Kritik der Herren Ohler, Heidenreich und Lauer an diesem Bahnhaltepunkt konzentriert sich zu Unrecht auf das Stadtratsmitglied Pohlmann. Der Skandal ist, dass Dellfeld, Einöd, Stambach und Zweibrücken vor vielen Jahren gleichzeitig über die vorgesehenen Haltepunkte informiert wurden. Als zwei oder drei Jahre nach dieser Bekanntgabe der erste Spatenstich in Stambach war, wurde von der FDP im Zweibrücker Stadtrat nach dem hiesigen Stand der Dinge gefragt. Die Antwort ergab, dass man die Planung vergessen hatte! Mittlerweile haben alle Orte außer unserer Stadt ihre Haltepunkte.

Dass diese Haltepunkte Geldverschwendung sein sollen, ist nicht nachvollziehbar, denn die zahlreichen Bahn-Reaktivierungen in der Vorderpfalz (dort strengt sich Kurt Beck an) zeigen positive Fahrgastzahlen. Weshalb soll dies am Rosengarten-Haltepunkt anders sein?

Hätte unser Bauamt seine Aufgaben zufriedenstellend erledigt, wäre das Thema keins mehr.

Martin Krück, Zweibrücken