22.12.2011   
Die Rheinpfalz - Zweibrücker Rundschau

Zweimal putzen hilft nicht

NACHGEHAKT: Verunreinigung der Bahnhofshalle - Bahn entwickelt neue Ideen

Zweimal im Monat wird sie grundgereinigt, zweimal grob, und zweimal wöchentlich finden zusätzliche Arbeiten statt. Wirklich sauber finden Bahnreisende die Bahnhofshalle gleichwohl selten vor. Während einige lieber den Weg um das Gebäude herum auf den Bahnsteig nehmen, verspricht die Bahn Qualitätsverbesserungen.

Nein, zufrieden ist niemand mit der Sauberkeit der Bahnhofshalle. Das hat sich seit der Umstellung des Reinigungsprogramms vor gut einem Jahr (wir berichteten am 15. Januar) nicht geändert. „Man schämt sich ja, wenn Gäste in Zweibrücken ankommen”, beschreibt Rita Graushaar aus Battweiler ihren Eindruck. Herumstehende Flaschen, Papierfetzen, Schmutz und Getränkelachen auf dem Boden machen einen ebenso unappetitlichen Eindruck wie der Geruch von Bier und kaltem Zigarettenrauch.

Dass es sonntags besonders schlimm sei, bestätigt Waltraud Schmidt. Es vergehe auch sonst kein Tag, an dem sich nicht Kunden beschwerten, berichtet die Angestellte des DB-Service-Stores neben der Bahnhofshalle. Wahrscheinlich blieben sogar Kunden weg, abgeschreckt vom Zustand der Halle. Deren Passage versucht Marion Frary überhaupt zu vermeiden. „So schmutzig ist es auf keiner anderen Station in Deutschland”, ist die Bahn-Vielfahrerin aus Dellfeld überzeugt. Deshalb laufe sie lieber um das Gebäude herum, als schon frühmorgens in Bierpfützen zu treten. Die Fahrkartenautomaten stehen seit Kurzem auf dem Bahnsteig.

Angekommen scheint die Botschaft auch bei der Bahn: „Wir möchten, dass die Qualität für unsere Kunden stimmt”, gibt eine Sprecherin des DB-Konzerns den Anspruch ihres Unternehmens wieder. Zwar habe man kontinuierlich an Verbesserungen gearbeitet; das Ergebnis bleibe aber unbefriedigend. Auch stelle sich die Frage, ob alle Verunreinigungen in der Bahnhofshalle tatsächlich von Bahnkunden stammten.

Konkrete Ideen, wie man dem Problem beikommen könne, seien inzwischen entwickelt. Umgesetzt werden sollten sie in Abstimmung mit anderen Beteiligten, so die Bahn-Sprecherin. Auf Anfrage teilte die Stadtverwaltung mit, von neuen Ideen der Bahn sei ihr nichts bekannt. „Angesprochen wurde mal ein nächtliches Absperren der Halle”, gibt Stadt-Pressesprecher Heinz Braun zu Protokoll. Allerdings sei das Sache der Bahn als Eigentümerin des Gebäudes. (npm)