15.11.2011   Pfälzischer Merkur

Auf den Spuren der Feldbahn

Bechhofen will mit neuem Wanderweg auch an die Geschichte erinnern

Im Zweiten Weltkrieg fuhr von der Beladestation am Tascher Hof in Bruchhof eine Feldbahn in Richtung Käshofen. Der Zug diente für den Nachschub an Material und Munition für den Westwall an der französischen Grenze.

Von Merkur-Mitarbeiter Norbert Rech

Bechhofen. Bechhofen setzt auf Naherholung und den Tourismus. Das unterstreicht Ortsbürgermeister Paul Sefrin (CDU) in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. Auf der Gemarkung der Gemeinde gibt es seit Frühjahr bereits zwei neue Rundwanderwege. Neben dem Herzog-Karl-II.-August-Weg und dem Bergmannspfad verbindet auch eine Schleife den Ort mit der nördlichen Route des pfälzischen Teils des Jakobsweges. Nazizeit nicht ausklammern

Doch mit der Ausweisung dieser Strecke sei die Arbeit der Gruppe um Ratsmitglied Bernd Forsch noch lange nicht abgeschlossen. Jetzt wird darüber nachgedacht, den Weg der ehemaligen Feldbahn für Wanderer attraktiv zu machen. Diese Strecke wurde schon vor einigen Jahren vom Verkehrsverein Bechhofen erstmals in einer Wanderkarte ausgewiesen.„Wir wollen mit diesem Projekt auch auf die Geschichte des Dorfes hinweisen“, macht Sefrin deutlich, dass dies gerade für die junge Generation sehr wichtig sei. Bei der Betrachtung der Geschichte dürfe auch die Nazizeit nicht ausgeklammert werden.

Die Feldbahnstrecke von Bruchhof nach Käshofen wurde von März bis Juni 1940 gebaut. Sie diente vor allem für den Aufbau des Westwalls. Mit Zügen konnten dann von der Hauptbahnstrecke aus neben Material auch Nachschub und Munition an die Front in Richtung Frankreich transportiert werden. Der ursprüngliche Weg der Feldbahn ging sogar noch über die Käshofer Straße hinaus, wo sich ein Munitionsdepot befand. Von hier sollte per Seilbahn die Munition über den Bergrücken nach Contwig transportiert werden. Die Trasse führte von der Beladestation am Tascher Hof langsam ansteigend durch den Wald nach Bechhofen. Teilweise wurde der Zug mit Zahnrädern betrieben. Am heutigen Friedhof fuhr die Bahn dann vorbei am Areal „Unteren Neupel“, durch das Lambsbachtal hinunter bis vor Kirrberg.

An der rechten Seite in Richtung Lambsborn (von Bechhofen kommend) befindet sich noch die Höckerlinie- Panzersperre. „Diese ist noch im Originalzustand“, informiert der Ortsbürgermeister. Wie genau die Strecke des künftigen Wanderweges verlaufen wird, müsse noch geprüft werden.