14.11.2011   Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung

Gleisanschlüsse im Visier

Schienenanbindung von Unternehmen kostet die Stadt Geld

Auf der Suche nach Sparpotenzial im Haushalt ist kein Thema außen vor. Die Stadt Kaiserslautern prüft derzeit, ob bestehende Gleisanschlüsse für Unternehmen noch gebraucht werden.

Nach den Worten von Günter Prokein, Direktor des Referats Tiefbau, werden im Zuge der Haushaltskonsolidierung auch die Gleisanschlüsse geprüft, die von Bahnstrecken auf das Gelände von Firmen abzweigen.

Diese Gleiszubringer gehörten der Stadt und seien mit Kosten verbunden, sagte Prokein. Sie seien als eine Art Wirtschaftsförderung verlegt worden, denn neben einem guten Autobahnanschluss sei es oft auch vorteilhaft, auf eine Gleisanbindung verweisen zu können.

Die Gleisanschlüsse bringen der Stadt nach den Worten des Direktors so gut wie keine Einnahmen und die Unterhaltung sei recht teuer. Die Stadt habe die Gleise in Abstimmung mit der Bahn verlegt, die Bahn prüfe sie regelmäßig und teile der Stadt dann mit, was an Unterhaltungsarbeiten ansteht. „Insbesondere die Weichen als bewegliche Teile sind anfällig, eine neue Weiche mit Ausbau kostet schon einen sechsstelligen Betrag”, erläuterte Prokein.

Nach seinen Worten gibt es zwei Industriegleise in der Stadt. Beide zweigen von der Bahnstrecke nach Homburg ab. Eines führt von der Vogelweh parallel zur Merkurstraße am Gewerbegebiet West vorbei bis zu den Tennisplätzen des ESC West, wobei der hintere Teil zum Sportplatz hin nicht mehr genutzt werde. Auf dem stillgelegten Teil des Gleises sei schon mal eine Weiche, die nicht mehr benötigt wurde, ausgebaut und an andere Stelle wieder eingebaut worden. Alleine das habe 50.000 Euro gekostet, so Prokein. Das zweite städtische Gleis zweigt an der Bahnstrecke in Höhe des Gewerbegebietes Einsiedlerhof ab und führt entlang des Gewerbegebietes bis zu Fruit of the loom. Es tangiert nicht den direkten Gleisanschluss von Opel. Die Stadt habe alle Firmen mit Gleisen angeschrieben, ob sie den Anschluss noch benötigen, sagte Prokein. Die Antworten würden gesammelt, dann werde sich die Politik mit dem Thema befassen. (dür)