19.12.2011   Saarbrücker Zeitung

Arbeiten an Saarbahntrasse laufen auf Hochtouren

Das Fest zur Saarbahnankunft in Heusweiler ist vorbei, die Arbeit an der Strecke bis Lebach mit mehreren großen Gewerken ist heute. Schlamm macht in der Hommersbach zu schaffen.

Heusweiler/Lebach. Obwohl die Arbeiten an der Saarbahnbaustelle zwischen dem Haltepunkt Heusweiler Markt und Lebach wegen des günstigen Wetters zügig vorangehen, ist Stadtbahn- Planungsingenieur Daniel Bürtel nicht ganz zufrieden. Der Grund: Beim Bau des Haltepunktes in der Hommersbach stieß die Firma Depenbrock auf eine harte Gesteinsformation, die zeitaufwendig weggefräst werden musste. Wegen dieser Arbeit und weiterer unerwarteter Hindernisse hat die Firma sechs bis acht Wochen an Zeit verloren. Bürtel berichtet: „Dieser Verlust hat nur geringen Einfluss auf die Fertigstellung der gesamten Strecke bis Lebach.

Es kommt sowieso noch hinzu, dass Depenbrock gut eine Woche zusätzlich benötigt, um den Schlamm zu beseitigen, der sich beim Unwetter am 11. September über 400 Meter auf die Sickerschicht neben der Trasse ergossen hat. Diese zusätzlichen Arbeiten können sogar noch länger dauern, wenn auch die Kanalisation am Fuße des Bahndamms verstopft wurde. Das von uns im Sommer angelegte Eidechsen-Habitat hat Schlimmeres verhindert. Besonders ärgerlich dabei ist, dass die Trasse bis in Höhe der Hommersbach fast fertig gestellt ist.“

Zweiter Bogen folgt am Montag

Derzeit wird am Haltepunkt der Bahnsteig gebaut. Eine Gabionenwand soll dem Ganzen den richtigen Halt geben. Die Fertigstellung ist für Ende des Jahres vorgesehen. Fast abgeschlossen sind auch die Arbeiten an den Haltepunkten Kirschhof und Auf der Werth.

Am Viadukt in Eiweiler sind die Arbeiten an den Pfeilern so gut wie beendet, und der erste Bogen, von Heusweiler her gesehen, ist bereits aufgelegt. Am kommenden Montag soll das zweite Teil folgen. Emsig wird auch am Bahndamm im Bereich der Mühle in Eiweiler gearbeitet. Laut Bürtel muss in diesem Bereich der besonders steile alte Damm abgeflacht werden. Da kein Platz für eine Anschüttung ist, werden spezielle Gitter eingesetzt, um den Hang zu sichern. Diese so genannten Geogitter werden mit Erde bedeckt. Darüber wird dann der Bahndamm mit dem gewünschten flachen Neigungswinkel angelegt. Mit dem gleichen Verfahren wird auch ein Stück weiter in Richtung Viadukt der Bahndamm auf beiden Seiten abgeflacht.

Für diese beiden aufwendigen Maßnahmen mussten zusammen 300 000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Wenn die Arbeiten an der Trasse beendet sind, werden die drei Brückenbauwerke zwischen Heusweiler und dem Spitzeichtunnel saniert oder neu aufgebaut: die Unterführungen in der Hommersbach, in der Winterscheidtstraße und an der Mühle in Eiweiler. Im Tunnel selbst betoniert die Firma Östu-Stettin seit Ende Oktober die Innenschale. Hierfür werden täglich bis zu 140 Kubikmeter Beton in 15 Lkw-Fuhren herantransportiert und verarbeitet. Wenn die Innenschale steht, müssen die Tunnelsohle, die Rettungswege und die beiden Portale errichtet werden. Ganz zum Schluss wird dann noch die Technik installiert. aki

Bildunterschrift:
Seit Sonntag (30.10.2011), 11 Uhr, fährt die Saarbahn weiter bis Heusweiler. Ende 2013 soll dann Lebach erreicht sein. archiv