25.11.2011   Die Rheinpfalz

Taubennetze kommen

Stadtverwaltung sagt Vögeln am Bahnsteig den Kampf an

Die Stadtverwaltung will am Zweibrücker Bahnhof Netze aufhängen lassen. Diese sollen die Tauben abhalten und verhindern, dass der Kot der Tiere die Bahnsteige verschmutzt. Das hat Oberbürgermeister Helmut Reichling gestern in einem Pressegespräch mitgeteilt.

Das Bauamt holt laut Reichling derzeit Angebote für die Arbeiten ein. Die Kosten sollen bei weniger als 25 000 Euro liegen, bei dieser Summe braucht der Stadtrat nicht zuzustimmen. Zwar werden die Angebot dreier Firmen bis Anfang Dezember erwartet, aber die Arbeiten sollen erst später beginnen. Grund ist, dass zunächst ein Sicherheitsplan erstellt und von der Bahn genehmigt werden muss. Spätestens im Januar sollen die Arbeiten beginnen. Allerdings auch nur dann, wenn das Wetter mitspielt. Es muss frostfrei sein, weil unter anderem Dampfreiniger und spezielle Kleber zum Einsatz kommen.

Im Pressegespräch betonte Reichling, dass die Verhandlungen mit der Bahn in dieser Sache „zäh liefen”. Es sei nicht immer einfach, die richtigen Ansprechpartner dort zu finden. Die Verantwortlichen der Bahn sähen es am liebsten, wenn die Stadt alles mache, und sie sich um nichts zu kümmern brauche, so der OB. Er habe jedoch nicht vor, die „Bahn aus ihrer Verantwortung zu lassen”.

Vor allem mit Blick auf die hohen Kosten durch Sachbeschädigung durch Unbekannte und das Sicherheitsgefühl der Bürger hofft Reichling, dass die Bundespolizei, die für den Bahnhof zuständig ist, im Winter verstärkt den Bahnhofsvorplatz und das Gebäude kontrolliert. Da in dieser Zeit weniger Flugzeuge in Zweibrücken starten und landen als im Sommer, gebe es dort freie Kapazitäten.

Eine Verbesserung der Situation erhofft sich die Stadt auch, wenn die Deutsche Bahn wie bereits angekündigt die Fahrkartenautomaten auf die Bahnsteige verlagert. Dann könnte das Bahnhofsgebäude nämlich während der Nacht abgeschlossen werden. (gana)

Zur Sache: Was macht die Stadt?

Zu den Aufgaben der Stadtverwaltung gehört es laut deren Pressesprecher, Heinz Braun, die Unterführung zwischen Park & Ride-Parkplatz zu reinigen, allerdings nur bis zur Mitte des Tunnels. Eine Dehnungsfuge markiert die Grenze zwischen dem städtischen Zuständigkeitsbereich und dem der Bahn. Zweimal wöchentlich sind Mitarbeiter der Stadt dort im Einsatz.

Auch für die Reinigung der Aufzüge ist die Kommune verantwortlich, zweimal wöchentlich rückt hier die Putzkolonne an.

Die Toilettenanlage putzen Reinigungskräfte im Auftrag der Stadt jeden Tag. Gerade hier, informiert Braun, sei die Sachbeschädigung hoch. Im Monat fallen rund 1000 Euro an Kosten an. Sie entstehen, weil Einrichtungsgegenstände beschädigt oder Wände beschmiert werden. (gana)