19.07.2011    
PRO BAHN Pressemitteilungen   

Pressemitteilung PRO BAHN Rheinland-Pfalz (RLP)

PRO BAHN: Kürzungen im Fernverkehr auf der Moselstrecke nicht akzeptabel – Immer noch keine Klarheit über wegfallende Fernzüge ab Dezember 2011

Die geplanten Einschränkungen des Fernverkehrs der Deutschen Bahn AG (DBAG) auf der Moselstrecke sind für den Fahrgastverband PRO BAHN nicht hinnehmbar, meint der Landesvorsitzende von PRO BAHN Rheinland-Pfalz/Saarland Ulrich Vogel.

Die Planungen der DBAG sind die Fortsetzung – und, wie PRO BAHN überzeugt ist, noch lange nicht das Ende – des fortgesetzten Abbaues von Fernverkehrsverbindungen aus dem Raum Trier/Luxemburg. Beispiele bilden die Einstellung des erfolgreichen zuschlagsfreien InterRegio-Systems auf Mosel- und Saarstrecke und dessen Umwandlung in zuschlagspflichtige IC-Verbindungen im Jahre 2003, dessen Ausdünnung und damit verbunden der Abschied von einem ganztägig durchgängigen 2-Stunden-Takt. Die IC-Line 15 Luxemburg-Trier-Koblenz-Köln-Ruhgebiet-Norddeich ist heute zusammen mit der morgendlichen ICE-Verbindung nach Berlin das einzig verbliebene Fernverkehrsangebot der DBAG im Raum Trier. Die früheren durchgehenden Fernverbindungen in den süddeutschen Raum oder in das Rhein-Main-Gebiet sind ersatzlos verschwunden.

Nach den Worten von Ulrich Vogel unterstützt der Fahrgastverband PRO BAHN die Forderung des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) für eine Bestandsgarantie des derzeitigen Fernverkehrsangebotes, zumindest bis zur geplanten Umsetzung des Konzepts "Rheinland-Pfalz-Takt 2015" ab Dezember 2014. Dazu kommt mit dem IC nach Luxemburg und dessen Anbindung an das französischen TGV-Netz in Richtung Paris ein weiterer Aspekt, so Ulrich Vogel. Als skandalös bewertet er, dass die DBAG 5 Monate vor Veröffentlichung des neuen Fahrplans noch nicht willens oder in der Lage ist, Fahrgäste, Städte und Gemeinden, das Land Rheinland-Pfalz und das benachbarte Großherzogtum Luxemburg über den Umfang der Kürzungen zu informieren. Sie sind nach Überzeugung von PRO BAHN seit langem DB-intern beschlossene Sache. Der Versuch der DBAG, die eigenwirtschaftlichen Fernzüge durch von der Bestellerorganisation finanzierte Regionalzüge zu ersetzen, ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, den Fernverkehr abseits der Hauptmagistralen loszuwerden und die Kosten auf den Regionalverkehr abzuwälzen. Letztlich zeigt sich hier wie in anderen Fällen, dass das Geschäftsmodell eines eigenwirtschaftlichen Fernverkehrs der DBAG weithin gescheitert ist. Höchste Zeit für ein bundesweites Fernverkehrs-Sicherstellungsgesetz, dessen Beratungen aber nicht vorankommen. Es darf nicht so weit kommen, dass sich der Fernverkehr aus den Regionen vollständig verabschiedet! Der Bund ist an seine Verpflichtung zur Gewährleistung des Fernverkehrs zu erinnern – nicht nur in Ballungszentren und Metropolregionen. Auf das Engagement der örtlichen Bundestagsabgeordneten – vor allem aus den Regierungsparteien – für ihre Heimatregion ist PRO BAHN sehr gespannt.