02.11.2011   Die Rheinpfalz Ludwigshafener Rundschau

Rückfahrkarten sind oft teurer

Reise-Tipp: Im neuen Bahn-Preissystem kann es billiger sein, Hin- und Rückfahrt getrennt zu buchen

Von Eckhard Buddruss

Ludwigshafen. Während Bahnkunden früher oft einen günstigeren Preis bekamen, wenn sie das Ticket für Hinund Rückfahrt gleichzeitig kauften, ist dies künftig anders. Nun ist es häufig besser, sich ein günstiges Ticket für die Hinfahrt möglichst schnell zu sichern.

Der billigste Fahrpreis für alle, die keine Bahncard 50 besitzen, war lange Zeit der Sparpreis 50. Erhältlich war er nur für Hin- und Rückfahrt. Wer beispielsweise eine mehrwöchige Urlaubsreise plante, konnte das Ticket deshalb erst frühestens drei Monate vor dem Datum der Rückfahrt kaufen.

Wie berichtet, fallen die Sparpreise 25 und 50, deren Höhe sich durch 25 beziehungsweise 50 Prozent Rabatt vom Normalpreis ableitete, künftig weg. In der letzten Zeit hatte die Deutsche Bahn (DB) die Kontingente für diese Angebote schon immer mehr zugunsten eines anderen Sparpreis-Systems reduziert, bei dem der Preis ohne Ableitung von einem Grundpreis in 5-Euro-Schritten variiert.

In diesem System gibt es keinen Rabatt mehr für den Kauf einer Fahrkarte für Hin- und Rückfahrt. Wer beispielsweise eine Urlaubsreise vom 4. bis 25. Februar plant, hat deshalb nun in vielen Fällen Interesse, ein Sparpreis- Ticket für die Hinfahrt bereits Anfang November zu kaufen. Wenn er bis Ende November wartet, sind möglicherweise die günstigsten Sparpreis-Kontingente schon ausverkauft. Dies gilt vor allem für Fälle, in denen es - meist nur wenige - Tickets zu ungewöhnlich günstigen Preisen gibt - beispielsweise von Mannheim nach Berlin für 29 Euro.

Noch rarer sind auf dieser Strecke Tickets für zwei Personen zum Preis von 49 Euro. Für den ICE um 10.31 Uhr ab Mannheim nach Berlin gab es beispielsweise gestern für den 18. Januar noch ein 49-Euro-Ticket. Dagegen kostete die Fahrt in dem ICE eine Stunde später 79 Euro, in dem eine Stunde früher sogar 129 Euro. In den meisten Fällen gilt, dass Reisen für mehrere Personen in dem neuen System oft teurer sind als bisher. Das liegt daran, dass beim Sparpreis 25 und 50 Mitfahrer einen Rabatt von 50 Prozent auf den ermäßigten Preis bekamen. In dem neuen System erhalten sie dagegen nur einen Rabatt von 9 Euro auf den Sparpreis. Selbst dies ist dann nur der theoretisch mögliche Preis, für den in der Praxis oft schnell die Kontingente erschöpft sind. So gab es gestern beispielsweise im ICE um 11.31 Uhr ab Mannheim nach Berlin am 25. Januar noch ein Ticket für 29 Euro. Für zwei Personen kostete die Fahrt dagegen 79 Euro statt der theoretisch möglichen 49 Euro. Hilfreich zum Auffinden der günstigsten Angebote ist die DB-Internet-Funktion www.bahn.de/sparpreisfinder . Wie berichtet, kosten die auch künftig erhältlichen Sparpreise beim Kauf im Reisezentrum 5 Euro pro Fahrtrichtung mehr als am Automaten oder im Internet - unabhängig davon, ob Hin- und Rückfahrt zusammen oder getrennt gebucht werden.

Generell gilt für sämtliche Sparpreis-Tickets, dass sie mindestens drei Tage vor der Reise gebucht werden müssen und nur in dem gebuchten Zug gelten.

Frei von all diesen Restriktionen ist, wer eine Bahncard 50 hat und damit 50 Prozent Rabatt auf den Normalpreis bekommt. Bahncard-50-Besitzer haben einen anderen Grund, Fahrkarten beispielsweise für Reisen über Weihnachten und Silvester vor dem 11. Dezember zu kaufen. Dann bekommen sie nämlich noch die Preise, die vor der ab 11. Dezember wirksamen Preiserhöhung gelten.